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Einstieg in Visual ModflowM. Schulz, Ch. Lindenbeck & H. UlmerInhalt dieser Seite
Was ist (Visual) MODFLOW ?Mit dem Programm MODFLOW (McDonald & Harbaugh 1988) kann der Grundwasserfluss in einem Modellgebiet simuliert werden. Es umfasst Algorithmen zur Lösung der Strömungsgleichung auf der Basis der Finite-Differenzen-Methode. Grundwassermodelle können helfen eine geplante Änderung in einem Grundwasserregime vorherzusagen und die den Grundwasserfluss kontrollierenden Parameter zu verstehen. Visual MODFLOW ist eine graphische Benutzeroberfläche zur Erstellung, Bearbeitung und Ausgabe von Strömungs- und Transportmodellen.
Erläuterung einiger Fachtermini |
Deutsch | Englisch | Erklärung |
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Aquifer/Aquitard | Grundwasserleiter/Grundwasserstauer | |
Brunnen | Wells | |
Diskretisierung | Discretizing | Unterteilung des Modellgebietes in Zellen (Rechtecke, Dreiecke) |
Durchlässigkeitsbeiwert, kf-Wert | Conductivity | Gesteinsspezifischer Durchlässigkeitswert |
Festpotential | Constant Head | Fest vorgegebene Grundwasserhöhe, z.B. bei einem See |
Filterstrecke | Screen | Bereich bei einem Brunnen oder einer Messstelle, deren Rohre durch feine Schlitze den Wassereintritt ermöglichen |
Finite-Differenzen (FD) / Finite Elemente (FE) |
Methoden zur Lösung der Strömungsgleichung. Diskretisierung bei FD durch rechteckige Zellen, bei FE durch Dreiecke. | |
Gitternetz | Grid | Darstellung der Diskretisierung |
Grundwasserneubildung | Recharge | Durch Niederschlag und Versickerung dem Grundwasser frisch zugeführtes Wasser. |
Permeabilität | Conductance | Leitungsfähigkeit des Flussbettes |
Randbedingung | Boundary Condition | Eigenschaft des Modellrandes
- Festpotential - Zu- u. Abfluss |
Speicherkoeffizient | Storage Coefficient | Die Wassermenge, die ein Aquifer pro Einheitsvolumen gespeicherten Wassers freigibt, bei Absenkung der Grundwasseroberfläche. |
Stationär | Steady State | Gleichgewichtszustand, bei dem sich Grundwasserhöhen nicht verändern. |
Instationär | Transient | Betrachtung der zeitlichen Veränderung der Grundwasserhöhen |
Strömungsmodell | Beschreibt die Wasser- od. Fluidbewegung im Untergrund | |
Transportmodell | Verfrachtung und Vermischung von im Wasser gelösten Stoffen (Grundlage ist ein Strömungsmodell) | |
ungespannt | unconfined | Entspricht die Grundwasseroberfläche der Grundwasserdruckfläche so spricht man von einem ungespannten oder freien Aquifer. |
gespannt | confined | Liegt die Grundwasseroberfläche tiefer als die Grundwasserdruckfläche, nennt man diese Verhältnisse gespannt (z.B. durch einen den Aquifer überlagernden Aquitard). |
ModellkonfigurationModell abgewandelt und ergänzt nach Kinzelbach & Rausch (1995:145ff).Erzeugen Sie ein finites Differenzennetz eines Modellgebiets mit Visual Modflow. Das Gebiet soll eine Nord-Süd Erstreckung von 600 m und eine West-Ost Erstreckung von 1000 m haben. Diskretisieren Sie mit 50 m x 50 m großen Zellen. Der Aquifer soll eine Mächtigkeit von 20 m haben (1 Layer, 0 - 20 m). Für die Aquiferränder sollen folgende Annahmen getroffen werden: Nord- und Südrand sind undurchlässig. Konstante Piezometerhöhen (constant head) gelten für den Westrand (10 m) und für den Ostrand (1 m). Der Aquifer ist gespannt (confined) und isotrop. Die Durchlässigkeiten werden zunächst für das gesamte Modellgebiet mit Kf=0.001 m/s in x- und y-Richtung und mit Kf=0.0001 m/s für die Vertikale angegeben. Speicherkoeffizienten und Porositäten entnehmen Sie bitte der Grafik unten. |
Hilfestellung zur Eingabe:
Durchlässigkeiten, Speicherkoeffizienten und Porositäten zunächst für das gesamte Modellgebiet einheitlich angeben. |
Konstante Piezometerhöhe des westlichen Modellrandes (10 m) festlegen:
Linke Maustaste in Startzelle, |
Konstante Piezometerhöhe des östlichen Modellrandes (1 m) festlegen.
Starten Sie nun einen ersten Rechenlauf und sehen Sie sich die Geschwindigkeiten und Fliesspfade an (s.u. Aufgabe 1).
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Durchlässigkeit der Kernzone um den Faktor 10 erhöhen (s.u. Aufgabe 2). |
Durchlässigkeit der Kernzone um den Faktor 10 erniedrigen (s.u. Aufgabe 3).
Position der Bohrung und der Partikel am Westrand (s.u. Aufgabe 4). |
Beispiel: So könnte die Geschwindigkeitsverteilung (bei welchen Durchlässigkeiten?) aussehen. |
Modflow Links und Quellenangaben
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