Obwohl aus dem Prager Becken (Barrandium, Tschechische Republik)
keine wirtschaftlichen Kohlenwasserstoffvorkommen bekannt sind, geben Funde
von Restölen und Öleinschlüssen Hinweise auf die Genese
und Migration von Kohlenwasserstoffen. Im Rahmen des Projekts ”Barrandisches
Becken” sollen diese kohlenwasserstoffhaltigen Flüssigkeitseinschlüsse
(HCFI) untersucht werden. Die Einschlüsse sind in Kalziten und Quarzen
aus Klüften, Geoden und diagenetischen Zementen zu finden und sind
fast stets mit Vorkommen von Restölen (Bitumen) verbunden.
Die Ergebnisse dieses Berichtes beruhen auf Vermessungen von 37
Quarz- und Kalzitkristallen, die in einer modifizierten, von Jochum (1998)
beschriebenen MSSV-Anlage analysiert wurden. Die Erfassung der Kohlenwasserstoffe
wurde in dieser ersten Stufe mit einem FID (Flammenionisationsdetektor)
vorgenommen. In einer Testreihe wurden verschiedene methodische Vorgehensweisen
untersucht und verglichen. Zur Ermittlung der Variabilität wurden
verschiedene Kristalle aus gleichen Kluftsystemen untersucht.
Auf der Basis der unquantifizierten Chromatogramme konnte eine erste,
qualitative Einteilung der HCFI in fünf Familien vorgenommen werden.
Kriterien für die Familienzugehörigkeit waren neben der Maximalverteilung
der n-Alkane auch Gehalt und Verhältnis von Isoprenoiden und aromatischen
Kohlenwasserstoffen.
In einer prozentualen, ternären Darstellung der relativen Anteile
von Kohlenwasserstoffen in den Bereichen C1-C5, C6-C14 und C15-C32 zeigen
sich teilweise Abweichungen von dieser Familieneinteilung. In dieser Darstellung
treten physikalische Prozesse wie eine mögliche Kondensatfraktionierung
stärker hervor.
Eine Quantifizierung der Einzelkomponenten und die daraus resultierenden
Erkenntnisse stehen noch aus. Die Klassifizierung der HCFI und ihr paragenetischer
Zusammenhang bedürfen weiterer Untersuchungen.
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