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Logische Textauszeichnung

Diese Seite ist ein Dokument mit Informationstext

 Allgemeines zur logischen Textauszeichnung
 HTML-Tags für logische Textauszeichnung
 Änderungsmarkierung in Dokumenten
 Textrichtung angeben
 Weitere Möglichkeiten

 

Allgemeines zur logischen Textauszeichnung

In HTML gibt es logische und  physische Befehle zur Hervorhebung von Text. Bei logischen Befehlen entscheidet der WWW-Browser bzw. sein Anwender, wie ein solcher Text hervorgehoben wird (z.B. fett, kursiv oder andersfarbig).

Beschränken Sie sich auf logische Textauszeichnungen/Texthervorhebungen, wenn Sie sicher gehen wollen, daß die Angaben auch in textmodus-orientierten Umgebungen angezeigt werden. Dies ist sinnvoll bei wissenschaftlichen Texten oder reinen Informations-Texten.

Logische Textauszeichnung ist auch im Hinblick auf nicht-visuelle Ausgabe von HTML-Dateien interessant. Ein HTML-Interpreter beispielsweise, der HTML-Texte für Blinde in synthetische Sprachausgabe umsetzt, kann mit physischen Formatieranweisungen wie "fett" oder "unterstrichen" wenig anfangen, da sie mehrdeutig sind, dagegen mehr mit Anweisungen wie "betont" oder "gefühlvoll".

Durch die Formatiermöglichkeiten von  CSS Style-Sheets, die auch auf logische Textauszeichungen anwendbar sind, erhalten gerade die logischen Tags wieder mehr Bedeutung. Mehr dazu weiter unten im Abschnitt   Weitere Möglichkeiten.

 

HTML-Tags für logische Textauszeichnung

Beispiel Anzeigebeispiel: So sieht's aus

Es stehen verschiedene HTML-Befehle zur Verfügung, um Textabschnitte logisch zu formatieren.

Beispiel:

<strong>Allgemein hervorgehobener Text</strong>

Erläuterung:

Am Anfang des Textbereichs, der hervorgehoben werden soll, wird ein einleitendes Tag (zum Beispiel das Tag <strong>) eingefügt. Am Ende des gewünschten Textbereichs wird ein entsprechendes Abschluß-Tag eingefügt (zum Beispiel das Tag </strong>). Keines dieser HTML-Tags erzeugt einen eigenen Absatz, d.h. es handelt sich um reine Textauszeichnungen.

Folgende logischen HTML-Tags stehen zur Verfügung:

HTML2.0 <em>....</em> formatiert einen Text mit der Bedeutung "betont (emphatisch)".
HTML2.0 <strong>....</strong> formatiert einen Text mit der Bedeutung "stark betont".
HTML2.0 <code>....</code> formatiert einen Text mit der Bedeutung "dies ist Quellcode".
HTML2.0 <samp>....</samp> formatiert einen Text mit der Bedeutung "dies ist ein Beispiel".
HTML2.0 <kbd>....</kbd> formatiert einen Text mit der Bedeutung "dies ist eine Tastatureingabe".
HTML2.0 <var>....</var> formatiert einen Text mit der Bedeutung "dies ist eine Variable".
HTML2.0 <cite>....</cite> formatiert einen Text mit der Bedeutung "dies ist ein Zitat aus einer anderen Quelle".
HTML3.2 <dfn>....</dfn> formatiert einen Text mit der Bedeutung "dies ist eine Begriffsdefinition".
HTML4.0 <acronym>....</acronym> formatiert einen Text mit der Bedeutung "dies ist eine Abkürzung".
HTML4.0 <q cite="http://www.xy.de/">....</q> formatiert einen Text mit der Bedeutung "Dies ist ein Zitat von der genannten URL-Adresse".

 

HTML4.0 Änderungsmarkierungen in Dokumenten

Beispiel Anzeigebeispiel: So sieht's aus

Wenn Sie Dokumente in HTML bearbeiten, bei denen es wichtig ist, Änderungen zu protokollieren, dann können Sie logische Textauszeichnungen für gelöschte und eingefügte Textpassagen verwenden.

Beispiel:

<p>Aktuell ist der HTML-Sprachstandard
<del>3.2</del><ins>4.0</ins>

Erläuterung:

Mit <del>...</del> zeichnen Sie Text aus, der nicht mehr gültig ist (del = delelte = löschen). Mit <ins>...</ins> können Sie Text auszeichnen, der neu dazugekommen ist (ins = insert = einfügen).

Zur exakteren Auszeichnung sind noch zwei Attribute in beiden Tags erlaubt:

Mit dem Attribut datetime= im einleitenden Tag von <ins> oder <del> können den Zeitpunkt der Änderung festhalten. Eine Angabe wie <ins datetime="1998-06-25T10:59+01:00"> bedeutet: "eingefügt am 25.6.1998 um 10 Uhr 59" nach Zeitzone UTC-Zeit plus 1 Stunde. Die Uhrzeit/Zeitzonenangabe können Sie auch weglassen, etwa so: <ins datetime="1998-06-25">. UTC bedeutet "Coordinated Universal Time". Mehr dazu in der W3-Notiz  Date and Time Formats.

Mit dem Attribut cite= können Sie eine Datei oder URL-Adresse angeben, die als der Grund für die Änderung gelten kann - beispielsweise ein verbindliches Dokument, auf dem Ihr Dokument beruht, und das mittlerweile geändert wurde. Eine Angabe wie <ins cite="http://www.w3.org/TR/REC-html40-971218"> bedeutet: dieser Text wurde aufgrund der HTML-Spezifikation 4.0 eingefügt (die angegebene URL-Adresse ist die Adresse, an der die HTML-Spezifikation zu finden ist).

Beachten Sie:

Der MS Internet Explorer interpretiert diese Befehle in der Version 4.x, Netscape in Version 4.x noch nicht.

 

HTML4.0 Textrichtung angeben

Wenn Sie HTML in Verbindung mit Sprachen benutzen, die eine andere Textrichtung haben, kann es, auch wenn Sie mit  Unicode-Kodierung arbeiten, immer mal wieder zu Konflikten bei der Textrichtung kommen, vor allem, wenn Sie zwei Sprachen mit unterschiedlicher Textrichtung im Text gemischt verwenden. Wenn Sie Unicodes in HTML notieren, wird dabei normalerweise automatisch auch die Textrichtung der Sprache berücksichtigt. Wenn Sie etwa die Unicodes für ein arabisches Wort von links nach rechts notieren, sollte die Software die Zeichenkette dennoch so auflösen, daß die Darstellung von rechts nach links erfolgt, weil das die Textrichtung im Arabischen ist. Sollte das aus irgendwelchen Gründen nicht funktionieren, können Sie mit Hilfe eines HTML-Befehls nachhelfen.

Beispiel:

<bdo dir=rtl>&#x0604;&#x0612;&#x061E;</bdo>

Erläuterung:

Im Beispiel werden drei Unicode-Zeichen notiert, die Zeichen der arabischen Schrift darstellen. Die drei Zeichen sind in das HTML-Tag <bdo>...</bdo> eingebunden (bdo = bidirectional overwrite = Überschreiben der automatischen Bidirektionalität). Mit dem Attribut dir= erzwingen Sie eine bestimmte Textrichtung. Erlaubt sind die Angaben dir=ltr (ltr = left to right = links nach rechts) oder dir=rtl (rtl = right to left = rechts nach links).

Das Attribut dir= gehört zu den  Universalattributen und darf in allen HTML-Tags stehen, in denen Text vorkommen kann. Das spezielle HTML-Tag <bdo>...</bdo> ist für Fälle gedacht, in denen dir= in anderen HTML-Tags zu Problemen führt, beispielsweise bei zwei- oder mehrfach verschachtelten Tags mit widersprüchlichen Anweisungen zur Textrichtung.

 

HTML4.0 Weitere Möglichkeiten

Alle hier beschriebenen Tags können  Universalattribute enthalten.

Wenn Sie HTML bereits etwas besser kennen, probieren Sie auch mal die Möglichkeiten aus, die Ihnen  CSS Style-Sheets bieten. Denn gerade für logische HTML-Tags sind Style-Sheets die ideale Ergänzung. So können Sie Ihre Dokumente einerseits semantisch auszeichnen, andererseits können Sie bestimmen, wie die entsprechenden Bereiche formatiert werden sollen. Zunächst müssen Sie dazu wissen, wie man  Style-Sheets definieren kann. Anschließend sind Sie in der Lage, Style-Sheet-Angaben anzuwenden. Interessant sind für die hier beschriebenen HTML-Tags beispielsweise folgende Style-Sheet-Angaben:
 Schriftformatierung
 Hintergrundfarben und -bilder


 
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© 1998  Stefan Münz, muenz@csi.com