Konventionen für Dateinamen |
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Dateinamen im Hinblick auf Server-Rechner |
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Die meisten Server-Rechner im heutigen WWW sind Unix-Rechner. Unix unterscheidet strikt zwischen Groß- und Kleinschreibung bei Dateinamen. Wer sein WWW-Projekt beispielsweise in einer DOS-/Windows-Umgebung erstellt, wo dies keine Rolle spielt, kann bittere Erfahrungen machen, wenn plötzlich die lokal funktionierenden Verweise und Grafikreferenzen nach dem Hochladen auf den Server-Rechner nicht mehr funktionieren. Der Grund ist in solchen Fällen, daß beispielsweise in den HTML-Dateien kleingeschriebene Verweisziele oder Grafikdateinamen notiert wurden, während das DOS-/Windows-System großgeschriebene Dateinamen an den Server übertragen hat.
Wenn Sie mit Windows 3.x oder DOS 6.x und niedriger arbeiten, bleibt Ihnen in einem solchen Fall kaum eine andere Möglichkeit, als die Dateien auf dem Server-Rechner mit Hilfe von FTP-Befehlen so umzubenennen, wie sie in den Verweisen und Grafikreferenzen notiert sind. Wenn Sie mit einem System arbeiten, das Groß-/Kleinschreibung bei Dateinamen zwar für die Optik, aber nicht intern unterscheidet (z.B. Windows 95), ist es am sichersten, Sie erzeugen Dateinamen, die nur aus Kleinbuchstaben bestehen, und in Verweisen und Grafikreferenzen notieren Sie ebenfalls alle Dateinamen in Kleinbuchstaben.
Wenn Sie Ihr WWW-Projekt ausschließlich für den Einsatz im WWW erstellen, müssen Sie nur darauf achten, daß die Dateien vom Server-Rechner akzeptiert werden. Bei modernen Unix-Systemen, wie sie die meisten WWW-Server einsetzen, sind Dateinamen bis zu 256 Zeichen Länge erlaubt. Vermeiden Sie aber in jedem Fall deutsche Umlaute und scharfes S in den Dateinamen. Als Sonderzeichen ist in jedem Fall der Unterstrich "_" erlaubt. Andere Satzzeichen sollten Sie vermeiden. Fragezeichen "?", Sternzeichen "*", Istgleichzeichen "=" dürfen Sie auf keinen Fall in Dateinamen verwenden. Auch auf Leerzeichen sollten Sie unbedingt verzichten.
Wenn Sie Ihr Projekt auch anderweitig vertreiben möchten, zum Beispiel als Download zum Offline-Lesen (wie das vorliegende Dokument) oder auf CD-ROM, sollten Sie die engen Grenzen von MS-DOS-kompatiblen Dateinamen beachten, damit auch solche Anwender keine Problem mit der Anzeige des Projekts bekommen. Dabei sind maximal 1 Punkt zur Trennung von Dokumentname und Dateiendung, 8 Zeichen vor dem Punkt und 3 Zeichen dahinter (für die Dateiendung) erlaubt. Bei ausführbaren Java-Applets, die zwingend die Dateiendung .class erfordern, müssen Sie diese Regeln allerdings brechen.
Hierbei gilt generell: halten Sie unbedingt die üblichen Dateiendungen ein. Moderne WWW-Browser erkennen einige Dateitypen zwar auch an ihrem Inhalt, aber im Hinblick auf Fehlerfreiheit sollten Sie immer die üblichen Dateiendungen verwenden.
Auch andere Dateitypen sollten ihre Standardendung erhalten.
Die meisten heutigen WWW-Server sehen einen bestimmten HTML-Dateinamen als Datei für die "Einstiegsseite" vor. Meistens ist das der Name index.html oder index.htm, manchmal auch welcome.html bzw. welcome.htm oder default.html bzw. default.htm. Bei einigen Anbietern können Sie auch selbst einen beliebigen Dateinamen als Default-Dateinamen bestimmen (z.B. bei Compuserve-Homepages).
Der Default-Dateiname hat den Vorteil, daß die WWW-Adresse keinen HTML-Dateinamen mehr braucht und kürzer wird. Viele Adressen lauten ja einfach http://www-xy.com/ oder http://www.xy.net/verzeichnis/ - ohne weitere Angabe einer bestimmten HTML-Datei. Daß beim Aufruf einer solchen Adresse dennoch eine bestimmte HTML-Datei geladen wird, liegt eben daran, daß es eine Datei mit einem Namen gibt, die der WWW-Server als Default-Dateiname gespeichert hat.
Erkundigen Sie sich bei Ihrem Provider, ob er einen Default-Dateinamen für Verzeichnisse anbietet, und wenn ja, welchen. Erstellen Sie Ihr Projekt dann so, daß die Einstiegsseite diesen Dateinamen hat und untergeordnete Seiten auf diese Datei zurückverweisen.
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