Kurzfassung des Vortrags: Stratigraphie und Tektonik des östlichen Taemas Synklinoriums,
Oliver Welte & Oliver Kreuzer
Die etwa 17-20 km2 großen Arbeitsgebiete befinden sich im E des Taemas Synklinoriums, einer Struktur, welche dem "Lachlan Fold Belt System" Ostaustraliens zugeordnet wird. In den Kartiergebieten sind neben obersilurischen Sedimenten und Vulkaniten (Wenlock bis Ludlow), die gleichzeitig die östliche Begrenzung des Taemas Synklinoriums bilden, in erster Linie unterdevonische Sedimente und Vulkanite (Gedinne bis Ems) aufgeschlossen. Während des oberen Silurs wurden im Rahmen eines extensiven Regimes felsische Tuffe gefördert, die sich im Bereich des flachen "Canberra-Yass Shelf" ablagerten. Im weiteren Verlauf setzte die fluviatile Lieferung terrigenen Detritus ein, die von periodischen marinen Ingressionen, während derer auch flachmarine Karbonate sedimentierten, unterbrochen wurde. Auf einen mehrere Millionen Jahre repräsentierenden Hiatus, welcher mit der "Bowning Fold Episode" assoziiert werden kann, folgte im untersten Devon die erneute Ablagerung einer mächtigen, vulkanogenen Sequenz, die sich in den Arbeitsgebieten vornehmlich aus Tuffen und Ignimbriten zusammensetzt. In der Folge zog eine erneute Transgression die Ablagerung dunkler Tone in einem abgeschnürten, flachmarinen, vermutlich lebensfeindlichem Milieu nach sich. Der Vulkanismus kam während dieses Zeitraums weitgehend zum Erliegen. Wenig später wurde das Becken durch enorme Mengen fluviatil gelieferten Detritus ver-füllt, dessen Genese in erster Linie auf die intensiven Verwitterung der Vulkanite zurückzuführen ist. Während dieser Phase lagerten sich grobe Litharenite, Sand- und Siltsteine ab. Darauffolgende Transgressions-Regressionszyklen leiteten generell in ein subtidales, von mariner Karbonatsedimentation geprägtes Milieu über, in welchem die Kalke der "Murrumbidgee Group" gebildet wurden. Lediglich die zwischengeschalteten estuarinen, bzw. lagunären Sand- und Siltsteine müssen als ausgeprägte regressive Phase gewertet werden. Vor allem die Karbonatsequenz des "Taemas Limestone" (Hangendes der "Murrumbidgee Group") kann dahingehend interpretiert werden, daß eine Karbonatplattform versuchte sich aus dem tiefen ins flache Subtidal emporzubauen, dabei jedoch scheiterte. Im ausgehenden Unterdevon wurde das Taemas Synklinorium und dessen Umfeld im Zuge der "Tabberabberan Fold Episode" angehoben. Damit endete die Sedimentation im Bereich der Arbeitsgebiete. Der mittelkarbonischen "Kanimblan Fold Episode" wird die intensive, disharmonische Faltung der unterdevonischen Einheiten zugerechnet. Vermutlich wurden während dieser, zur Kratonisierung des gesamten "Lachlan Foldbelt" führenden Orogenese auch die am Ostrand der Arbeitsgebiete verlaufenden, regionalen Überschiebungen angelegt. |
DD-Seminar | Hompage Geologisches Institut |